Relegationsplatz aus der Hand gegeben

Durch ein 22:22 (10:13) beim TV Erlangen-Bruck verliert die HSG Lauf/Heroldsberg den Aufstiegsrelegationsplatz. Und auch die Erlanger jubelten nur kurz über das Unentschieden, für das Team aus der Universitätsstadt ist der Klassenerhalt nun höchst unrealistisch.

Motiviert bis in die Haarspitzen legten die Tigerenten einen 4:0-Lauf vor und zwangen das Brucker Trainerteam nach vier Minuten die erste Auszeit zu nehmen. Diese zeigte Wirkung und es entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch. Dass es am Ende so kam, wie es kam, lag vor allem daran, dass das HSG-Team es trotz Führung über 58 Minuten nicht schaffte, sich weit genug abzusetzen. Der maximale Abstand betrug in Halbzeit Eins fünf Tore, in diesem Spiel sollte das nicht reichen. Dafür zeigte sich der gelb/schwarze Angriff zu unkonzentriert. Auch einige Zweiminutenstrafen (7 HSG/3 TV) sorgten bei den Gästen für Unmut und unterbrachen den Spielfluss. Nach einer insgesamt ordentlichen ersten Halbzeit stand eine Drei-Tore-Führung zu Buche.

Im zweiten Durchgang wollte der TV Erlangen-Bruck für den Klassenerhalt nochmal alles in die Waagschale werfen. Und auch die HSG hatte sich vorgenommen, das Spiel endgültig für sich zu entscheiden. Es sollte anders kommen. Statt wie im ersten Abschnitt, trotz schwacher Abschlussquote, gefällig zu spielen, zeigte sich der HSG-Angriff nun zu drucklos. Es war der eingewechselte Nils Kemper, der Erlangen mit starken Rückraumwürfen zunächst auf Abstand hielt. Erneute Zeitstrafen gegen die Tigerenten spielten den „Brucker Möpsen“ in die Karten und trugen dazu bei, dass das Spiel immer enger wurde. Plötzlich hieß es vier Minuten vor Schluss 20:20. Scheuerer legte für die HSG vor, Großhauser glich per 7-Meter erneut aus, bevor Kemper das 21:22 erzielte. Der eigentlich letzte Abschluss des Heimteams landete neben dem Tor. Sieg HSG? Nein. Denn das Spiel war noch nicht zu Ende und jetzt wurde es verrückt: Noch 14 Sekunden auf der Uhr, direkter Abschluss auf das leere Brucker, Fehlwurf, direkter Gegenzug Erlangen und der Ausgleich. Der Rest war grenzenlose Enttäuschung und das Gefühl einer, sowieso nicht erwartungsgemäßen, zweiten Saisonhälfte die Krone aufgesetzt zu haben. Im letzten Heimspiel ist jetzt noch die SG Regensburg in Lauf zu Gast. Für die HSG Lauf/Heroldsberg heißt es immerhin dieses Spiel für die Zuschauer und das eigene Erfolgserlebnis zu gewinnen.

HSG Lauf/Heroldsberg: von Borstel, Schindler, Scholz, Frank (2), Reisinger (2), Kemper (5), J. Scheuerer (6/3), Ehler, Mosler, Hinkelmann, Meier (2), Schnippering (2), S. Scheuerer, Laugner (3)

TV Erlangen-Bruck: Riedel, Schalk (1), Großhauser (3/2), Raucheisen (3), Schmautz (2), Goder, Baumeister (3), Loos, Bräu (5/2), Paduch (2), Hillburger (1), Philippi (2)