Charaktertest gegen Angstgegner

Nach der eindrucksvollen Reaktion der HSG in Münchberg steht der Mannschaft nun gegen den Angstgegner aus Ingolstadt die nächste Aufgabe bevor, bei der nur mit einer Topeinstellung etwas zu holen sein wird. Am Samstag kommt mit den Oberbayern ein Team nach Heroldsberg (Anpfiff 19:30 Uhr in der Gründlachhalle), das bereits seit 3 Spielen gegen die Tigerenten ungeschlagen ist. Noch allzu gut ist den Lauf-Heroldsbergern die überraschende 28:29-Niederlage Ende November im Kopf, die Auftakt einer schwarzen Serie gegen die Kellerkinder der Liga war.

Bereits 6 Punkte ließen die Männer der Coaches Korn und Peer gegen Platz 11 (Ingolstadt), Platz 12 (Bayreuth) und Platz 13 (Stadeln) liegen. Durch die unkonzentrierten Auftritte in diesen Spielen hat sich die HSG dabei selbst zuzuschreiben, nicht noch weiter in der Tabelle oben zu stehen. Zwar konnte man andererseits durch Erfolge gegen die Spitzenteams der Liga in Tuchfühlung zu den oberen Plätzen bleiben, ein erneuter Punktverlust würde aber das endgültige Abrutschen in das Tabellenmittelfeld bedeuten.

Auch wenn sich das Team augenscheinlich nicht in der Rolle des Favoriten wohlfühlt, ist die Marschrichtung der Trainer klar: als Reaktion fordern sie für die verbleibende Rückrunde eine deutlich bessere Einstellung. „Oberstes Ziel ist, dass wir uns handballerisch weiterentwickeln und dazu ist einfach eine entsprechende Grundeinstellung nötig“ nimmt Korn seine Mannen in die Pflicht und spielt dabei auf die zuletzt so wechselhaften Auftritte an. „Bereits letztes Jahr hatten wir so eine Phase und müssen das jetzt einfach besser machen“.

Optimaler Prüfstein ist hierfür die Aufgabe gegen die extrem unangenehm zu spielenden Gäste aus Oberbayern. Zwar sind diese momentan auf dem viertletzten Platz und damit im Abstiegskampf, jedoch bewiesen die Routiniers um Trainer Ralf Henschker nicht nur beim Hinspiel gegen die HSG, dass sie für jedes Team ein Stolperstein sein können. So schlugen die mit der Achse Sabljakovic, Serban und Macovei individuell hervorragend besetzten Ingolstädter letzte Woche den wiedererstarkten TSV Rothenburg zuhause mit 26:23 und schielen bereits auf das sichere Mittelfeld.

Vor allem im physischen Positionsangriff sind die Gäste sehr schwer zu stoppen, wodurch auf die Abwehr um Domi Reisinger Schwerstarbeit zukommen wird. Aber auch der Abwehrverband der mit viel höherklassiger Erfahrung ausgestatten Mannschaft ist schwer zu knacken. Einzig in der Breite fehlen dem Team Alternativen, was den momentanen Platz im Tabellenkeller erklärt. Trotzdem ist klar, dass die Tigerenten als Favorit in die Partie gehen und mit einer Leistung in ihrem oberen Leistungsdrittel die Punkte in Heroldsberg behalten sollten. Dabei steht nicht nur die Ausgangslage für die restliche Rückrunde auf dem Spiel, sondern ist auch nach dem letzten desaströsen Heimspiel Wiedergutmachung gegenüber dem treuen Lauf/Heroldsberger Publikum angesagt. Hier ist der Charakter von jedem einzelnen Spieler gefragt, um zu zeigen, dass man gewillt ist an der tollen Leistung in Münchberg anzuknüpfen und gemeinsam den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen. Für dieses Unterfangen steht den Coaches nach der Rückkehr von Kemper und Scheuerer wieder der gesamte Kader zur Verfügung.