Knallerspiel zur Kirchweihzeit

Dass die Landesliga Nord dieses Jahr außerordentlich stark einzuschätzen ist, gilt unter den versierten Handballexperten als gesichert. Bestes Beispiel hierfür ist der kommende Gegner der Tigerenten. So reist mit dem HSC Bad Neustadt niemand Geringeres als ein absolutes Aushängeschild des Bayerischen Handballs an, das eigentlich zu der Inventarliste der 3. Liga gehört. Da wollten die Rotmilane nach dem Betriebsunfall „Abstieg in die Bayernliga“ in 2021 eigentlich auch gleich wieder hin. Aber eine Seuchensaison und der verschärfte Abstieg in der höchsten bayerischen Spielklasse sorgten für den absoluten Super-GAU: die Unterfranken wurden völlig uberraschend in die Landesliga durchgereicht.

Wer jetzt Auflösungserscheinungen bei dem Traditionsverein vermutet, liegt falsch: vielmehr setzte das unermüdlicher Bad Neustädter Umfeld alles in Bewegung das Team weitestgehend zusammenzuhalten und durch talentierte Eigengewächse zu ergänzen. Und so sind die mit ehemaligen Spielern aus dem Profibereich gespickten Rotmilane eigentlich schon zum sofortigen Wiederaufstieg verdammt. Trainer Hauck verfügt namentlich mit Diogo Alves, Pedro Oliveira, Vilim Leskovec oder Adrian Wöhler über Starspieler mit entsprechender höherklassiger Erfahrung. Zwar konnte das Team beim Auftaktheimerfolg gegen Mitabsteiger TSV Rosstal noch nicht sein gesamtes Potenzial abrufen, aber in der Crunshtime gab die individuelle Klasse der Bad Neustädter letztendlich den Ausschlag. 

Und so freuen sich die Bad Neustädter zwar endlich auch mal im schönen Heroldsberg Handball spielen zu dürfen, im Vordergrund steht aber die klare Pflichtaufgabe am Samstag den 23.09.2023 um 19:30 Uhr in der Grundlachhalle den Tigerenten beide Punkte zu entreissen.

Trotz Kirchweih in Heroldberg will die HSG Lauf Heroldsberg aber keinerlei Gastgeschenke verteilen. Vielmehr freuen sich die Spieler von Neu-Trainer Sebastian Wilfling auf ein echtes Bonusspiel, bei dem man absolut nichts zu verlieren hat. Rückenwind gibt dabei der souveräne Auftakterfolg in Rödental, bei dem die HSG insgesamt überzeugen konnte. Auffallend war dabei, dass die Defensive trotz das Fehlens der Abwehrspezialisten Dominik Reisinger und Steffen Scheuerer nur 23 Gegentore zuliess und in der Offensive 10 verschiedene Torschützen die Ausgeglichenheit des Kaders unterstreichen konnten. Trumpf für die Tigerenten wird definitiv ihre Eingespieltheit sein und bei eigener Topleistung konnte man in den vergangenen Jahren immer mal wieder Ausnahmeteams ärgern. 

Dementsprechend selbstbewusst sieht Coach Wilfling seine Mannen alles andere als chancenlos um mit mannschaftlicher Geschlossenheit gegen die individuelle Klasse der Rotmilane bestehen zu können. Und so will das Team mit Unterstützung des Lauf-Heroldsberger Publikums über sich hinauswachsen und einem ganz besonderem Gegner Paroli bieten.