Trotz kämpferischer Leistung weiterhin nichts Zählbares im Tabellenkeller

Auch das neue Jahr startet für die Reserve der HSG Lauf-Heroldsberg mit zwei – teils vermeidbaren – Niederlagen in Staffel 1 der Bezirksoberliga Mitelfranken. Die Zweite wartet somit weiterhin auf den ersten Sieg und lässt letztes Wochenende gerade gegen den direkten Konkurrenten HG Ansbach wichtige Punkte im Abstiegskampf liegen. Vom Ergebnis und Spielverlauf ähneln sich die beiden Auswärtsspiele in Ansbach sowie zuvor in Neuendettelsau gegen die SG Kernfranken und passen zum Rest der Saison: trotz kämpferischer Einstellung und aufopferungsvollem Einsatz über die vollen 60 Minuten reicht es am Ende wiederum nicht zum Sieg.

Aber der Reihe nach: Am 15.01.23 reiste das Team der Spielgemeinschaft aus Lauf und Heroldsberg zum Tabellenführer nach Neuendettelsau. Aufgrund der Tabellenkonstellation und dem recht eindeutigen Ergebnis im Hinspiel, das Kernfranken mit 29:20 gewinnen konnte, war die Ausgangssituation recht klar: die kleine aber schlagkräftige Truppe der Zweiten konnte befreit aufspielen und das Spiel für eine erste Standortbestimmung im neuen Jahr nutzen.

Dabei zeigte man vor allem in der Abwehr von Anfang an eine konzentrierte und couragierte Leistung, an der sich die Gegner das ein oder andere Mal die Zähne ausbissen. So konnte die erste Halbzeit sehr ausgeglichen gestaltet werden und sich kein Team nennenswert absetzen. Daran änderte zunächst auch eine rote Karte – aufgrund eines Fouls im Tempogegenstoß – gegen die HSG Lauf-Heroldsberg nichts. Die Mannschaft blieb bissig und konnte bis zum Ende der ersten Halbzeit in eigener Überzahl sogar mit 11:10 in Führung gehen. Hierbei wurde dem Gegner aus Kernfranken besonders das eigene Spiel in Unterzahl zum Verhängnis, als man sich entschied den Torhüter zu Gunsten eines weiteren Feldspielers im Angriff zu ersetzen: die HSG konnte sich so über zwei einfache Tore ins leere Tor freuen.

Nach dem Seitenwechsel gelang dem Gästeteam noch ein weiterer Treffer zum zwischenzeitlichen 12:10. Leider war das dann gleichzeitig auch die letzte Führung im Spiel. Der Tabellenführer aus Kernfranken nutze eine schwache Phase im Angriff der Zweiten aus und kam besonders über den Gegenstoß zu einfachen Toren. In dieser Phase agierte die Mannschaft unglücklich mit zu vielen technische Fehlern, wobei hier – noch weiter verschärft durch die rote Karte – Alternativen im Rückraum fehlten, um neue Impulse setzen zu können. In der Folge konnten die Hausherren das Ergebnis drehen und sich ohne Gegentor binnen 10 Minuten auf 12:19 absetzen. Obwohl sich die Zweite wieder stabilisieren konnte, fand sie kein Mittel mehr an diesem Rückstand groß etwas zu ändern und musste sich am Ende etwas zu deutlich mit 22:29 geschlagen geben.

Wie auch in den Spielen zuvor, ließ sich das Team zu keinem Zeitpunkt hängen und es galt diese Einstellung auch in das Spiel gegen den Abstiegskonkurrenten Ansbach am 21.01.23 mitzunehmen. Auch hier musste man sich am späten Samstagnachmittag zu einer weiteren Auswärtsfahrt aufmachen und versuchte so zur Primetime um 20:00 endlich Punkte im Kampf gegen den Abstieg einzufahren. Der nur geringfügig veränderte Kader der Reserve der HSG-Lauf Heroldsberg startete wieder mit beherztem Einsatz in der Abwehr und konnte auch im Angriff eine Schippe im Vergleich zu den Vorspielen draufsetzen. So funktionierte in der ersten Halbzeit besonders das Spiel über den blenden aufgelegten Fliegauf, der bis zur 30. Minute neun Mal als Torschütze erfolgreich war. Er hatte somit auch maßgeblichen Anteil daran, dass die Ansbacher immer in Schlagdistanz blieben und es beim Spielstand von 14:17 aus Sicht der Zweiten in die Pause ging.

Die permanente Gefahr durch Fliegauf im Angriff blieb auch den Ansbachern nicht verborgen, die zur zweiten Hälfte den Spieler durch eine Manndeckung aus dem Spiel nehmen wollten. Trotz dieser taktischen Maßnahme konnte die Reserve der HSG Lauf-Heroldsberg das Spiel offen gestalten und fand auch immer wieder Wege Tore zu erzielen oder den Spieler trotz Manndeckung ins Spiel zu bringen. Im Gegensatz zur Vorwoche schaffte man es dieses Mal hellwach in die zweite Halbzeit zu starten und konnte in der 41. Minute beim Stand von 20:20 ausgleichen. Dennoch sollte diese der letzte Ausgleich sein und in der Folgezeit zeigte sich phasenweise das größte Problem aus Sicht der Zweiten: der Rückraum ist zu dünn besetzt, um hier über die vollen 60 Minuten Vollgas geben zu können und in Schwächephasen neue Impulse von der Bank zu setzen.

Auch wenn auf Seiten der Ansbacher mehr Alternativen vorhanden waren, konnten sie sich vorrangig auf ihre rechte Angriffsseite verlassen, die die Abwehr durch platzierte Rückraumwürfe (sechs Tore) oder den Durchbruch über außen (zehn Tore) das ein oder andere Mal kalt aussehen ließen. Ansbach konnte sich hier immer wieder leicht absetzen, die Zweite blieb aber dran und hatte bis zuletzt die Chance das Spiel zu drehen. Allerdings machte man der hektischen Schlussphase zu viele Fehler und kam so nicht mehr zum Torerfolg. Beim Spielstand von 29:27 aus Sicht der Ansbacher war Schluss, die sich über wichtige Punkte gegen den Abstieg freuen konnten.

Für die HSG Lauf-Heroldsberg heißt es jetzt wiederum das Spiel schnell abzuhaken und die positiven Elemente mitzunehmen, denn am nächsten Wochenende wird mit dem TV Gunzenhausen bereits der nächste direkte Konkurrent in der heimischen Haberlohhalle erwartet. Anpfiff ist am 28.01.23 um 18:00 und die Mannschaft freut sich über zahlreiche und lautstarke Unterstützung im Abstiegskampf.

Es spielten gegen Kernfranken (15.01.23): Müller (TW/1), Schindler (TW), Winderle (1), Lott (1), Fliegauf (4/1), Wilsdorf (6), Ilg (2), Kamleiter, Hager (5/2), Baha (2) Es spielten gegen Ansbach (21.01.23): Müller (TW), Schindler (TW), Winderle, Ilg, Fliegauf (11/2), Besser (5), Wilsdorf (4), Lott (1), Pompl (1), Kamleiter (1), Hager (4)