Hohe Auswärtshürde für die Tigerenten

Nach dem souveränen Derbysieg und der damit verbundenen Tabellenführung herrscht passend zum milden Herbstwetter eitel Sonnenschein bei der HSG Lauf/Heroldsberg. Mit entsprechendem Selbstbewusstsein geht es am Samstag den 12.11.2022 um 18:00 Uhr zu einer kniffeligen Auswärtsaufgabe beim HSV Hochfranken. Zwar scheinen auf dem Papier die Rollen klar verteilt zu sein, aber Coach Ehler warnt eindringlich davor den Drittletzten der Tabelle zu unterschätzen. Zum einen hat der Aufsteiger der Spielgemeinschaft aus Selb, Schönwald und Rehau durchaus gute Ergebnisse vorzuweisen, zum anderen verfügt der Gastgeber um genügend spielerische Qualität, um an einem guten Tag jedem Favoriten das Leben schwer zu machen. Allen voran Rückkehrer Mocker, der die letzten Jahre bei der HSG Fichtelgebirge gespielt hat, verfügt über enorme Torgefahr. Zusammen mit Jonas Dirr und Julius Meinel ist der zweikampfstarke Rückraum das Paradestück der Hochfranken. Defensiv setzt das Team zumeist auf ein unangenehme, offensive 3:2:1-Abwehrformation .

Zwar gab es nach zwei Auftaktsiegen fünf Niederlagen am Stück, dabei schnupperte Hochfranken das ein oder andere Mal aber durchaus an einer Sensation. Vor allem die knappe 3 Tore Niederlage gegen die Erlanger U21 (2. mit 10:2 Punkten) sticht hier hervor. Nun will das Team der Trainer Jan-Philipp Becker und Daniel Wiedel auch gegen die Tigerenten befreit aufspielen und bestenfalls zwei nicht eingeplante Punkte im Abstiegskampf einheimsen.

Für Lauf-Heroldsberg besteht entsprechend die Herausforderung – nach dem Spitzenspiel gegen den HBC Nürnberg und vor dem Gipfeltreffen mit dem HC Erlangen U21 nächste Woche – nicht nur im Rhythmus zu bleiben, sondern auch die erforderliche Einstellung gegen einen vermeintlichen Underdog an den Tag zu legen.

Dazu passend gibt es ja auch noch diese alte Geschichte: Beim letzten Auseinandertreffen der beiden Teams vor 4 Jahren passierte nämlich etwas, was eigentlich nie passieren darf. Der Trikotwart der favorisierten Tigerenten hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und die Spielhosen der Mannschaft zuhause vergessen. Zwar konnten die nicht ganz unwichtigen Utensilien noch über ein innovatives „Trousers-renting“ Model bei einer zuvor spielenden A-Jugend beschafft werden, jedoch setzte es danach eine unnötige 21:29 Niederlage gegen den späteren Absteiger. Da sich die damals anwesenden Spieler geschworen haben in Hochfranken nie wieder vor dem Spiel ohne Hose und nach dem Spiel ohne Punkte dazustehen, sind die Tigerenten am Samstag entsprechend in der Pflicht.

Grundbaustein für einen weiteren Auswärtssieg soll wieder eine starke Defensive sein. Wobei das Umschaltspiel zuletzt nicht so ganz einwandfrei funktionierte wie Coach Ehler sich das vorstellt. Auch im Positionsangriff hakte es ein wenig. Dies wurde zwar durch die individuelle Klasse einiger Spieler kaschiert, jedoch wollen die Tigerenten in diesem Punkt wieder an die ersten Saisonleistungen anknüpfen.  Dass in der Offensive noch etwas Luft nach oben ist, liegt auch an der zuletzt schwierigen Personalsituation, die sich durch die Rückkehr von Nils Kemper und Tim Meier wieder deutlich entspannt hat. Nimmt das Team den Kampf gegen einen unangenehmen Gegner entsprechend an, sollte das Team seiner Favoritenrolle auch gerecht werden. Diesmal definitiv auch in den eigenen Hosen.