Härtetest im Bayerwald

Knappe Siege, klare Niederlagen und Lehrstunden – alles war dabei und selten konnte jemand voraussehen wie sich die hitzigen Landesligaduelle zwischen Lauf-Heroldsberg und dem alten Rivalen des ASV Cham entwickeln würden. Und nach dreijähriger Unterbrechung kommt es nun endlich mal wieder zu dem mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen der beiden Teams. Der ASV Cham will schnellstmöglich wieder in die Bayernliga zurück, aber auch die Tigerenten haben ihre Zurückhaltung abgelegt und Ambitionen für die vorderen Tabellenplätze angemeldet.

Dass das Match folgerichtig ein Landesliga Spitzenspiel ist, wird durch den ordentlichen Saisonstart beider Teams unterstrichen. Mit jeweils zwei Siegen rangieren Lauf/Heroldsberg und Cham gleich am oberen Tabellenrand.

Für die Tigerenten werden die Trauben dennoch hoch hängen, wenn am Samstag um 19:30 Uhr in der Fraunhofer Gymnasiumhalle angepfiffen wird. Fast legendär ist die Heimstärke des Traditionsclubs aus Cham, der im dortigen Hexenkessel mit dem lautstarken und emotionalen Publikum stets einen Achten Mann im Rücken hat.

Zwar hat das Team von Trainerfuchs Turecek einen kleinen Umbruch hinter sich und musste mehrere Abgänge nach dem Bayernligaabstieg verkraften. Aber die jungen tschechischen Neuzugänge Martin Rom, Tomas Fliegl und Petr Sedlak haben gleich eingeschlagen, wobei Letztgenannte sogar zur Juniorennationalmannschaft ihres Landes zählen. Mit der jungen Garde geht zudem eine deutliche Tempoverschärfung des Chamer Handballs einher, wobei man mit Petr Tahovsky zusätzlich einen routinierten Unterschiedsspieler in den eigenen Reihen hat.   

Verlassen kann sich Cham zudem auf eine sehr gute Abwehr, die im Positionsangriff schwer auszuhebeln ist. Neben einer guten ersten Welle ist das Angriffsspiel der Chamer sehr breit angelegt, wobei die starken Außen Sedlak und Steif immer wieder in Szene gesetzt werden.

Alles in allem ist die Mannschaft daher sogar stärker als im Vorjahr einzuschätzen und geht favorisiert in das Match.

In Lauf und Heroldsberg ist man aber nach der Gala in Sulzbach und dem knappen Sieg gegen eine bockstarke Bayreuther Reserve alles andere als eingeschüchtert und will die ersten Big Points einfahren. Auch wenn vieles schon recht rund beim Team von Ehler/Lindner läuft, wird dafür aber nochmal eine deutliche Leistungssteigerung nötig sein. Dabei können die Coaches Ehler und Lindner wieder auf Routinier Max von Borstel zurückgreifen, ansonsten stehen noch Fragezeichen hinter den angeschlagenen Reisinger, Götschel und Hinkelmann. Klar ist aber auch, dass sich die Tigerenten nach dem Spiel an ihrem Anspruch messen lassen müssen. Dementsprechend will jeder Spieler an seine eigene Leistungsgrenze gehen und sich die Mannschaft als echtes Team präsentieren.  Ob die Tigerenten für so einen Gradmesser schon bereit sind – wird sich dann wie immer auch in Cham erst auf dem Spielfeld zeigen.