HSG hat erst rechts nichts zu verlieren

Nach der faustdicken Überraschung am letzten Wochenende, als der Tabellenführer TSV Simbach mit 33:25 deutlich in die Schranken gewiesen wurde, kommt es nun gleich zum Rückspiel. Für die Tigerenten ist die Fahrt an die österreichische Grenze die längste Auswärtsfahrt und die Trauben werden bei den Inn-Städtern am Samstag den 20.03.2022 um 18:00 Uhr noch ein bisschen höher hängen als am vergangenen Wochenende.

Es ist nämlich kaum vorstellbar, dass die Simbacher die HSG Lauf/Heroldsberg noch einmal unterschätzen und vielmehr besonders motiviert sind, für die Niederlage Revanche zu nehmen. Dabei kann sich das Team auf die lautstarken Heimzuschauer verlassen, mit denen man im Rücken bisher noch keinen Punkt abgegeben hat. Durch die unerwartete Niederlage in Lauf stehen die Oberbayern zudem enorm unter Druck, um nicht weiter gegenüber dem Aufstiegskonkurrenten aus Ismaning ins Hintertreffen zu geraten und werden daher alle verfügbaren Kräfte mobilisieren.

Daher ist es gut möglich, dass die HSGler dem ein oder anderen Rückkehrer in das verletzungs- und Corona-gebeutelte Simbacher Team gegenüberstehen werden.

Aber auch so darf man sich nicht von dem Auftritt der Simbacher in Lauf blenden lassen, so blieben Akteure wie Jan Josef, der zwar 7 Treffer markierte, doch etwas unter ihren Möglichkeiten. Und weil die Defensive der TSVler nicht wirklich sattelfest stand, kam die Simbacher Gegenstoßmaschinerie ohne die entsprechenden Ballgewinne nicht ins Rollen.

Dementsprechend muss man auf Seite der Tigerenten ins Gedächtnis rufen, dass Simbach nicht umsonst am Platz an der Sonne steht und die Liga teilweise dominiert.

Andererseits kann man mit den 2 „Zusatzpunkten“ nun noch befreiter aufspielen. Und nachdem das Team von Coach Korn endlich mal wieder in seinem oberen Leistungsdrittel gespielt hat, ist der Wille spürbar den großen Favoriten gleich ein zweites Mal zu ärgern.

Der Schlüssel zum Erfolg wird wieder die kompromisslose Abwehrarbeit sein, mit der man Simbach immer wieder ins Zeitspiel und zu schwierigen Würfen zwang. Gepaart mit dem seriösen Offensivspiel, bei dem geduldig auf eine gute Wurfposition gewartet wurde und den Tigerenten wenig Fehler unterliefen, ist auch auswärts vieles möglich.

Natürlich muss Coach Korn mit Hinblick auf den dünnen Kader wieder improvisieren, aber nachdem der Bock in dem Seuchenjahr 2022 endlich umgestoßen wurde, hat das Team sehr viel Selbstvertrauen getankt. Sinnbildlich hierfür steht Youngster Andy Vollmer, der mit seinen blitzsauberen vier Toren aus dem Rückraum zeigte, wieviel Potenzial im Team der Tigerenten steckt. Wenn das wieder abgerufen wird, ist auch ein weiterer Husarenstreich gegen den großen Favoriten möglich und das Team könnte Wiedergutmachung für die schwächeren Auftritte nach dem Restart der Saison betreiben. Die Aufstellung wird sich für Korn erst kurzfristig entscheiden, weil einige Spieler noch nicht 100%ig fit sind.