Verhindertes Spitzenduell in Heroldsberg

Wenn am Samstag den 7.3.2020 um 19:30 Uhr die HSG Lauf Heroldsberg den TSV Rothenburg in der Gründlachhalle empfängt, würde der geneigte Handballinteressierte aus der Region nicht zu Unrecht ein absolutes Topspiel der Landesliga Süd erwarten. Ein Blick auf die Tabelle offenbart dann aber schnell, dass bei dem Duell des Tabellensiebten gegen den Tabellenachten zum Mittelfeldgipfel angepfiffen wird. Es lässt sich also nicht verleugnen, dass zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.

Das gilt fast noch mehr für die Gäste die mit einem Kader, dem nicht Wenige Bayernligaformat bescheinigen, in der Saison keine Konstanz in ihre Leistung bringen konnten. Nach einem schwachen Start wechselten sich bei Rothenburg fast wöchentlich gute mit schlechten Auftritten ab. Erst mit der Rückkehr von Skaramuca von der TG Heidingsfeld in der Winterpause weist die Formkurve in den letzten Wochen nach oben und eine Siegesserie wurde nur von der Heimpleite gegen den enorm starken HC Erlangen 3 unterbrochen. Unterm Strich stehen aber bereits 19 Minuspunkte und somit ein weiter Abstand zu den Topteams. Hintergrund dieser Entwicklung ist zum einen das große Verletzungspech der Rothenburger, aber auch die Philosophie Eigengewächse im Schatten der ehemaligen Bayernligacracks an die Landesliga heranzuführen. Das noch große Leistungsgefälle innerhalb des Teams dient also als ein Erklärungsansatz. Ein weiterer Grund liegt wohl an der für den Handball so wichtigen Torhüterposition, bei der nach dem Abgang von Starkeeper Amann die Lücke von dem jetzigen Gespann noch nicht konstant ausgefüllt werden konnte.

Dass die Rothenburger aber richtig guten Handball spielen können lässt, sich nicht nur an dem ein oder anderen Ergebnis der letzten Wochen, wie dem 32:18 gegen den Tabellendritten HSG Fichtelgebirge oder dem 28:28 Unentschieden gegen Spitzenreiter ASV Cham, ablesen. Der Kader verfügt mit der Achse Winheim-Stojanov-Skaramuca über einen exzellent besetzten Rückraum, der sowohl in Einzelaktionen als auch im Zusammenspiel schwer zu stoppen ist. Eine weitere Waffe ist das Rothenburger Umschaltspiel, das in Person von Außen Philipp Schemm brandgefährlich ist.

Auf der anderen Seite haben die Tigerenten mit dem Auswärtssieg in Mainburg wieder ein deutliches Lebenszeichen von sich gegeben und den Abwärtstrend der letzten Wochen erstmal unterbrochen. Außerdem ist das Team zusammengerückt und hat die interne Vereinbarung getroffen noch das Maximale aus der Saison herauszuholen. Größter Stellhebel ist dabei die eigene Fehlerquote in den Griff zu bekommen, was in Mainburg der Schlüssel für einen souveränen Auswärtssieg war. Ein besonderes Spiel wird es zudem für Andreas Kister, der selbst jahrelang für Rothenburg aktiv war. Außerdem will das Team seinem Keeper Max von Borstel am Vortag seines 29. Geburtstags ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk machen.

So sind alle Weichen dafür gestellt, dass die Zuschauer am Samstag ungeachtet der Tabellensituation echten Landesliga-Spitzenhandball zu sehen bekommen. Bis auf die verletzten Reisinger-Brüder steht den Trainern der vollständige Kader zur Verfügung.