Derby wird zum nächsten Fehlerfest!

Am vierten Spieltag der Oberliga Nord wussten die Zuschauer selbst noch nicht, dass ihr Ticket nicht viele Tore versprechen würde. Hätte man jedoch auf die bisherigen Spiele der HSG zurück geblickt, hätte aber genau das vermutet werden müssen. Zu Gast war aber auch immerhin ein nicht unbekannter Gegner – der Aufsteiger aus Forchheim.

Im Archiv der HSG fand Trainer Sebastian Wilfling wohl zwei ,,alte“ Spielerpässe: Nils Kemper und Felix Ehler muss darauf gestanden haben. So wird es wohl eher weniger zur Rückkehr zweier HSG-Veteranen gekommen sein. Eher mit einer kurzen Textnachricht mit der Bitte die Verletzungsmisere der ,,Ersten“ für dieses Spiel zu lindern und auszuhelfen.
Nils Kemper fügte sich auch gleich perfekt ein – das 1:0 erzielte der zwei Meter Hühne mit einer Fackel aus dem Rückraum. Das 2:0 war dann auch die letzte Führung der Tigerenten in diesem Derby. Der HCF zog stetig davon und konnte mit vier Treffern Vorsprung zum Pausentee bitten. Nein es stand nicht 10:14, 11:15 oder gar 16:20 – der Halbzeitstand lautete 4:8. Wenn man versuchen würde Begründungen dafür zu finden, dann kann man auf gut funktionierende Abwehrreihen und noch bessere Torhüter zurückgreifen. Vorne blieben eben diese vier Tore zur Halbzeit stehen. Das Angriffspiel der HSG fehlerbehaftet, zu überhastete Entscheidung und wohlmöglich auch das schwer vermisste Glück.

In der zweiten Hälfte zeigten die Gastgeber ein anderes Gesicht, zumindest teilweise. Eine Aufholjagd sollte folgen und das gelang auch zumindest teilweise. 7:8, das war bis zum Endstand der engste Spielstand beider Teams. In der Folge war es eine harte Partie, beide Abwehrreihen packten sehr beherzt zu und vorne wollte es auch gelingen, zumindest teilweise. 

Im letzten Viertel der Begegnung wurde es dann immer wieder hektisch und torreich. Sowohl die Gäste aus Forchheim als auch die Spielgemeinschaft fand nun Gefallen am ,,Tore-erzielen“. Treffer um Treffer robbte sich die Mannschaft um Neuzugang Milan Stančič (selbst mit fünf Treffern) wieder ran und hatte 30 Sekunden vor dem Ende die Gelegenheit wieder auf Unentschieden zu stellen. Und es war dann doch wieder der Fehlerteufel, der den HSG Spielern auf der Schulter stand. Nach erneuter Parade von Max von Borstel landete der Ball bei Abwehrchef Dominik Reisinger, wiederum der wollte das Spiel schnell machen und spielte die Murmel in die gegnerische Hälfte. Tor, Ausgleich, Ekstase? Auch wenn man das in den folgenden Zeilen gerne lesen würde als jemand der es mit den Schwarz Gelben hält, passierte das nicht. Forchheim sticht dazwischen und erzielt das entscheidende 18:20. Der letzte Treffer durch Chris Stöckel zum 19:20 war dann nur noch Ergebniskosmetik.

Weiter geht es für die Mittelfranken zum nicht leichteren Auswärtsspiel zur Reserve der Wölfe Würzburg. Aber auch hier geht es von Null los und die zwei Punkte sollen nach Lauf/Heroldsberg entführt werden.

HSG Lauf/Heroldsberg: von Borstel, Teichert (beide TW)- Reisinger 1, Kemper 1, Kallmeier 2, Scholz 4, Weigl 1, Ehler 1, Schneider 1 (0/1), Stancic 5 (4/4), C. Stöckl 3 (0/1), A. Stöckl

HC Forchheim: Goebel, Farra (beide TW)- Meyer  2, Klingert 2, Kühle,  Mückusch, Wunder 3, Berner, Distler 1, Opitz 2, Samel 3, Sauter M., Rost, Sauter L. 2, Mach 5 (5/5), Schwanke