Standortbestimmung im Fichtelgebirge

Langsam zieht das „new normal“ auch in die Welt der Handballer ein. Obwohl es schwer ist sich an die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Entwicklung der Pandemie und die korrespondierenden Hygienemaßnahmen zu gewöhnen, nimmt die Saison langsam an Fahrt auf.

So hält der Spielplan der HSG Lauf Heroldsberg eine Mammutaufgabe bereit – bei der stets zum engsten Favoritenkreis zählenden HSG Fichtelgebirge müssen die Mannen von Trainer Korn am Samstag um 16:30 Uhr in der Volksschule Wunsiedel ihre Visitenkarte abgeben.

Zwar ist man nach der Pflichtaufgabe gegen die Zweitvertretung der SG Regensburg wieder einigermaßen im Soll, um die ärgerliche Niederlage in Niederraunau gänzlich vergessen zu machen, soll aber ein unplanmäßiger Erfolg im Fichtelgebirge her. Nur so kann man sich schon gleich zu Beginn der Saison in der Tabellenspitze festsetzen.

Die umtriebigen Gastgeber haben da aber sicherlich gehörig etwas dagegen. Nachdem das Team jetzt unter dem Namen HSG 2020 Fichtelgebirge aufläuft – vor Rundenbeginn gesellte sich auch der ASV Markleuthen mit unter das Dach der Spielgemeinschaft aus Marktredwitz und Wunsiedel – steht mal wieder das Ziel „Aufstieg“ auf den Fahnen. Dieses wurde in der abgebrochenen Saison als Dritter nur denkbar knapp verfehlt und nicht wenige Experten hätten der HSG auch noch den Sprung in die aufstiegsberechtigten Top-2 zugetraut. Um den langersehnten Sprung in die bayerische Eliteklasse zu schaffen haben die Fichtelgebirger nochmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und mit Martin Setlik – Sohn des früheren tschechischen Nationalspielers – einen großen Namen für die Kreisposition verpflichtet.  

Weil die Heimmannschaft aber schon überraschend einen Punkt gegen die Zweitvertretung aus Bayreuth abgegeben hat, steht sie auch etwas unter Druck. Zwar konnte am letzten Wochenende gegen den Aufsteiger aus Zirndorf ein klarer Auswärtssieg eingefahren werden, aber eigentlich waren bei dem Auftaktprogramm 4 Pluspunkte fest eingeplant gewesen. So müssen die Punkte gegen die Namensvetter aus Lauf und Heroldsberg unbedingt verbucht werden, um das Ziel Aufstieg nicht gleich am Saisonanfang mit drei Minuspunkten aus den Augen zu verlieren. 

Dies soll vor allem der starke Rückraum richten, bei dem Shooter Johannes Wippenbeck und Denker und Lenker Petar Petricevic herausstechen, sich aber auch Philipp Mocker immer mehr in den Vordergrund spielt. Weitere Waffe der Mannschaft ist ihr schnelles Umschaltspiel, das aus der zupackenden Abwehr immer brandgefährlich ist.

Während die Heimmannschaft also schon fast gewinnen muss, steht bei der HSG Lauf Heroldsberg das Wollen im Vordergrund. Zu oft hat man in den letzten Jahren knappe Niederlagen aus dem Fichtelgebirge mit heimnehmen müssen und will diese Scharte endlich auswetzen. Außerdem will die Mannschaft die harte Arbeit in der Vorbereitung endlich auch in Big Points ummünzen und zeigen, dass man einen guten Schritt nach vorne gemacht hat. Dies gelang bisher nur phasenweise, was aber auch dem Verletzungspech kurz vor Rundenbeginn geschuldet war. Bis auf Abwehrboss Dominik Reisinger kann Coach Korn aber wohl das erste Mal aus dem Vollen schöpfen.

Das Team kann vor allem auf der guten Stimmung der ersten Spiele aufbauen , will aber nicht nur kämpferisch sondern auch spielerisch eine Topleistung abliefern. So können die 80 zugelassenen Zuschauer durchaus ein spannendes Spitzenspiel erwarten, bei dem auch der ein oder andere Punkt herausspringen kann.