Showdown im Haberloh

Ein Viertel der Saison ist gespielt und Woche für Woche gewinnt die Tabelle an Aussagekraft. Ein Blick auf diese verrät, dass am Sonntag um 16:30 Uhr im Haberloh die beiden dominierenden Teams der Landesliga Nord aufeinandertreffen. Die heimischen Tigerenten empfangen als Spitzenreiter (10:2 Punkte) das Überraschungsteam vom HBC Nürnberg (Dritter, 8:2 Punkte) zum Mittelfrankenderby.

Ob die Nürnberger mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen kann nur spekuliert werden. Allerdings würde Gästecoach Stefan Mittag den 1,2 km Fussmarsch vom Laufer Bahnhof (rechts der Pegnitz) sicherlich als willkommene Extraaufwärmeinheit sehen. Allgemein bekannt ist nämlich der Trainingsfleiss der Norisstädter.

Dadurch hat der ehemalige Co-Trainer des Bundesligateams der HC Erlangen aus einer talentierten Truppe allen Anschein nach eine schlagkräftige Landesligamannschaft geformt, die zuletzt für ordentlich Furore gesorgt hat. Nach einer knappen Auftaktniederlage in Cham wurde in den letzten Wochen ein Gegner nach dem Anderen zum Teil regelrecht aus der Halle gefegt. Besonders sticht dabei der 35:17-Auswärtserfolg bei der SG Helmbrechts Münchberg heraus. So kommen die selbstbewussten Gäste nicht nur mit vier Siegen in Folge, sondern auch mit einem beeindruckenden Torverhältnis von +54 in den Haberloh.  Stärke der Nürnberger ist dabei eindeutig das Kollektiv. Aus diesem stechen nur punktuell einzelne Spieler heraus, was das Team schwer ausrechenbar macht. Hinzu kommt ein extrem fehlerarmes und hochdiszipliniertes Positionsspiel.  In der Defensive arbeitet das Team sehr variabel und ist auf Ballgewinne ausgerichtet. Diese werden dann durch das überfallartige Tempospiel in einfache Tore umgemünzt, wobei das Team sowohl in der ersten sowie der zweiten Welle das wohl stärkste der Liga ist. Dementsprechend müssen die Tigerenten sehr eng zusammenrücken, um den aufstrebenden Gast in die Schranken zu weisen. Das gilt insbesondere bei der aktuell präkkren Personalsituation der Lauf-Heroldsberger. So konnten etliche Spieler krankheits- oder verletzungsbedingt zuletzt nur sehr eingeschränkt  trainiern, der Einsatz von Romain Heitz, Nils Kemper und Tim Meier ist noch fraglich. Coach Ehler will sich dennoch nicht hinter Personalthemen verstecken, seine Mannschaft soll alles in die Waagschale werfen. Das ist letztendlich die Grundvoraussetzung, um in einem Derby vor voller Halle bestehen zu können. Ausserdem muss die zuletzt zu hohe Fehlerquote wieder minimiert werden, sowie das eigene Umschaltspiel funktionieren. Dann ist alles angerichtet für ein echtes Spitzenspiel, in dem die Tigerenten ihren Platz and der Spitze verteidigen wollen.