Der HSG den Stecker gezogen

Die HSG verliert 28:24 nach einer 11:15 Halbzeitführung in Erlangen. Eine taktische Umstellung der Heimmannschaft stellt der HSG völlig überraschend den Saft ab und nach dem Wiederanpfiff ging nichts mehr.
Die Mannschaft war durch den Erfolg der HCE beim Bayernligaabsteiger Rothenburg gewarnt und freute sich auf ihren Auftritt in der ehrwürdigen Hiersemannhalle. In der ersten Halbzeit lief für die Spieler des Trainerteams Korn/Peer noch alles nach Plan. Durch intensives Videostudium war man vor der doppelten Manndeckung gewarnt und hatte sich gute Varianten dafür überlegt. So griff die Umstellung auf 5 Rückraumspieler und die HSG konnte sich vor allem über Daniel Laugner am Kreis, der enorme Freiräume hatte, von 8:8 auf 9:13 absetzen. Dieser Abstand konnte bis zur Pause gehalten werden, da auch die Abwehr gewohnt sicher stand und Max von Borstel ein paar zusätzliche Bälle sicherte.

Was dann geschah, vermag noch der weiteren Aufarbeitung. Die Erlanger stellten kurz nach Beginn der zweiten Hälfte auf eine 6:0-Deckung um und zogen damit völlig überraschend der HSG den Stecker. Man könnte meinen den Gelb-Schwarzen müsste dies in die Karten gespielt haben, aber falsch. Kein Spieler konnte annähernd mehr sein Leistungspotenzial abrufen. Der Ball wurde lediglich von links nach rechts transportiert, um sich dann zunehmend unvorbereitete Würfe zu nehmen. Es gab kaum noch klare Chancen und geordnete Auslösehandlungen. Jens Scheuerer wurde in dieser Phase als Lenker schmerzlich vermisst. Was jedoch noch schlimmer wog, war die durch den Tempowechsel verursachte Unsicherheit, welche sich in einer desaströsen Abwehrleistung niederschlug. Die Gastgeber konnten durch leichte Tore im schnellen Spiel und durch Schlagwürfe Erfolge verbuchen und gingen in Minute 45 in Führung. Die HSG hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen und verlor zusätzlich Dominik Reisinger mit einer blauen Karte, die niemand so recht verstehen konnte.

Trotzdem hat die HSG erneut gezeigt, dass sie bei einem Topteam der Landesliga (zu denen Erlangen trotz schwierigem Saisonstart sicherlich gehört) mithalten kann. Sollten endlich alle Spieler kontinuierlich im Kader zur Verfügung stehen und die gezeigte Leistung aus Halbzeit Eins konstant abgerufen werden, kann noch viel erreicht werden in dieser Saison. Dies gilt es gegen die nächsten Aufstiegskandidaten Mainburg, Rothenburg und Cham in den kommenden Wochen zu zeigen.

HSG 1: von Borstel, Götz, Schiessl, Reisinger D. 1, Scholz, Schöffel 3/2, Kister 3, Meier 1, Weidmann, Laugner 11, Kemper 3, Zahn, Räbel, Reisinger L. 2

HC Erlangen: Rein, Jonas 1, Görlitz, Samel, Spörke 6, Sauter 8, Längst 7/2, Kühle 2, Wegmann 1, Sluik, Werzinger 1, Birner 2, Winicki

Schreibe einen Kommentar