Wenn am 31.05.2025 zum letzten Spiel in der Regionalliga um 16:30 Uhr im Haberloh gegen den TSV Rothenburg angepfiffen wird, sind bereits alle Entscheidungen gefallen. Die Tigerenten werden sich nicht nur von der höchsten bayerischen Spielklasse verabschieden, sondern auch in weiten Teilen von der in den letzten Jahren so erfolgreichen Ersten Herrenmannschaft. Nach dem Abstieg kommt es nämlich zu einem Komplettumbruch.
Die prominentesten Abgänge sind wohl Jens Schindler und Daniel Laugner, womit die Tigerenten ihr kongeniales Angriffsduo verlieren. Besonders der Abgang des stillen Leaders Jens Schindler ist kaum zu kompensieren, aber nach den Leistungen der letzten Jahre fast schon überfällig. Ihn fast 10 Jahre bei der HSG zu haben, war für den Verein ein absoluter Glücksfall, aber in der abgelaufenen Saison unterstrich er allzu deutlich, dass er zu Höherem berufen ist. Mit dem TV Erlangen Bruck hat er nun auch ein Team gefunden, mit dem er das Abenteuer 3. Liga angehen will. Ähnliches gilt für den Ausnahmekreisläufer Daniel Laugner, der noch ein paar Jahre auf Regionalliganiveau weiterspielen möchte und nach der Saison zu den Gästen aus Rothenburg wechselt.
Eine Zäsur ist auch das Karriereende des unermüdlichen Felix Ehler, der sich in dieser Saison auf und neben dem Spielfeld voll in den Dienst der Mannschaft stellte. Bei ihm hoffen alle Beteiligten, dass er dem Verein in anderer Position erhalten bleibt. Verletzungsbedingt geht es auch bei „Luggi“ Reisinger nicht weiter: Der Modelathlet, der immer für ein Überraschungsmoment sorgen konnte, muss leider viel zu früh seine Laufbahn beenden. Während Daniel Pinzer, der in der kommenden Saison in der 2. Mannschaft auf Torejagd gehen wird, die Tür noch einen Spalt offen lässt, können Steffen Scheuerer und Florian Ott familiär bedingt den großen Aufwand nicht mehr leisten. Dadurch verliert das Team nicht nur tolle Charaktere, sondern auch ganz wichtige Säulen, die immer mit vollem Herzblut dabei waren und stets zeigten, dass sie mehr als nur Alternativen waren. Zudem hat sich mit Max Mosler ein Hoffnungsträger, nach seiner langen Sportpause, entschieden, den Handball vorerst ruhen zu lassen. Summa summarum muss die HSG also 8 Spieler verabschieden.
Somit zerbricht ein Team, das in den letzten Jahren stets zu den Top-Landesliga-Mannschaften zählte und ihre Zeit mit dem gemeinsamen Regionalliga-Jahr krönte. Bei den Verantwortlichen ist man neben allem Wehmut dankbar für das wahnsinnige Engagement jedes einzelnen Spielers und die vielen unvergesslichen Momente der letzten Jahre.
Im letzten Spiel will das Team einen würdigen Schlusspunkt setzen und gegen den TSV Rothenburg noch einmal alles abrufen. Klar ist nämlich, dass die Tigerenten in dieser Saison mehrfach unterstrichen haben, dass sie in der Regionalliga mehr als mithalten konnten. Letztendlich waren es eine nicht aufzufangende Verletztenserie und ein Quäntchen fehlende Abgebrühtheit, die den Klassenerhalt verhinderten. Hinsichtlich der Mittel, die der HSG Lauf/Heroldsberg im Vergleich zu anderen Vereinen in der Liga zur Verfügung stehen, kann die gesamte HSG-Familie mehr als stolz sein. Auch auf die Unterstützung der Fans und die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer. Und so bittet das Team zum letzten Tanz, bevor Coach Wilfling aus einer Mischung der verbleibenden Spieler, entwicklungsfähigen Neuzugängen und eigenen Talenten ein neues Team formen und das nächste Kapitel der HSG Lauf/Heroldsberg aufschlagen wird.