Ein paar Wochen Zeit hatten die Tigerenten ihre Wunden nach der ernüchternden Niederlage gegen die Reserve des HSC Coburg zu lecken. Und während die Luft im Abstiegskampf immer dünner wird, muss man stark ersatzgeschwächt zum Topteam nach Regensburg. So stehen Coach Wilfling lediglich 9 Feldspieler zur Verfügung wenn am 3.5.2024 um 19:30 Uhr das Spiel in der Kerschensteiner Sporthalle angepfiffen wird.
Die Tatsache, dass man bereits in der Hinrunde – damals noch mit vollständigem Kader – Zuhause mit 23:40 böse unter die Räder geraten ist, zeigt vor welch extrem schwieriger Aufgabe die Tigerenten stehen. Damals spielten die Regensburger Adler erbarmungslos ihr gesamtes Potenzial aus und wären in dieser Form wohl auch ein heisser Titelkandidat gewesen. Jedoch lies das Team, das von dem Ex-Nationalspieler Benjamin Herth trainiert wird oft Konstanz missen und lies überraschend viele Punkte liegen.
Die Domstädter verfügen nämlich über einen extrem starken Kader, bei dem jede Position mehrfach stark besetzt ist. Dabei ist den Verantwortlichen gelungen eine extrem schlagfertige Mischung aus regionalen Cracks und externen Topspielern zu Formen. Offensiv sind die Simbeck-Brüder die Hauptakteure, aber allgemein zeichnet sich der gesamte Rückraum durch eine in der Liga einmalge Wurfgewalt aus. Eine weitere Waffe ist die enorme Zweikampfstärke der Adler. Kommen die Spieler dann noch in das Tempospiel ist Regensburg kaum zu stoppen.
Von der Tiefe des Regensburger Kaders können die Lauf Heroldsberger momentan nur Träumen. So stellt sich das Team von Coach Wilfling momentan quasi von selber auf. Aber die Mannschaft hat besonders in kritischen Situationen oft gezeigt, dass sie zusammenrückt und Aussergewöhnliches leisten kann. Hinsichtlich der aktuell schon absurden Ausfalliste muss aber schon ein kleines Wunder geschehen, wenn man in Regensburg mithalten will. Und so ist die Zielvorgabe mal wieder sich als Team möglichst teuer zu verkaufen und das Spiel lange offen zu gestalten. Klar ist jedenfalls, dass die Tigerenten eine Menge Glück in den letzten Spielen benötigen werden – aber vielleicht ist Regensburg als Bischofs- und ehemalige Pabststadt gar kein so schlechter Ort für kleine Handballwunder.