Triumph trotz Wurfpechs

Die Handballdamen vom TV 1877 Lauf haben nach sechs vergebenen Partien den Weg zurück auf die Siegerstraße gefunden. Gegen ihren direkten Kontrahenten im Kampf um die letzten beiden Tabellenplätze, den HC Sulzbach II, gelang ihnen nach langem Kampf ein deutlicher Sieg.

Am 02. November des vergangenen Jahres standen die Laufer Handballdamen dem HC Sulzbach II zuletzt gegenüber. Problemlos konnten die 77er die Hinrundenpartie für sich entscheiden und das Spiel mit einem souveränen Stand von 26:16 verlassen. Es folgte eine Reihe von Spielen, in welchen die Lauferinnen ihrem eigenen Niveau nicht mehr gerecht werden konnten. Alle sechs Partien nach ihrem deutlichen und mutmachenden Sieg gingen verloren, häufig nicht wegen zu starker Gegnerinnen, sondern weil die Handballerinnen vom TV Lauf ihr Können nicht abrufen konnten. Ein Sieg im Rückspiel gegen den HC sollte nun essentiell für den Verbleib in der Bezirksliga Ost sein. Ginge das Spiel verloren, so wäre der Abstieg nach der Aufstiegssaison 2018/19 so gut wie sicher.

Trotz der Pleitenserie im Nacken betraten die 77er motiviert das Spielfeld. Sie spielten die ersten Angriffe gut aus und nutzten die großen Lücken, welche sich durch ihr konsequentes Passspiel in der Verteidigung des HC ergaben. Allerdings sollte es ihnen am nötigen Wurfglück fehlen, um die hochprozentigen Chancen auch in Zählbares umzuwandeln. Der gegnerische Kasten wirkte die komplette erste Halbzeit über wie vernagelt. Die Gastgeberinnen aus Lauf trafen häufiger die Latte oder die Pfosten, als in das Tor. Nur Anna Träger stellte einige Male ihre Treffsicherheit unter Beweis und konnte in den ersten gut 15 Minuten zumindest drei Mal den Ball im Tor des HC unterbringen. Gekrönt wurde das Pech im Abschluss durch drei vergebene 7 – Meter in der ersten Halbzeit. Über den gesamten Spielverlauf sollten die Lauferinnen jeden ihrer fünf 7 – Meter – Würfe vergeben. Im Spiel gehalten wurden sie in der Folge einzig durch ihre Torhüterin Lisa Bach. Sie konnte fast jeden zweiten Torwurf der Gäste abwehren und bescherte somit auch diesen eine eher bescheidene Ausbeute. Die Folge der beidseitig schwachen Wurfquote sollte ein Ergebnis von gerade einmal 8:8 zur Halbzeitpause sein. Ein Ergebnis, welches auf Laufer Sicht besonders unzufriedenstellend war, hatte man doch viele gut herausgespielte Chancen liegen lassen.

In der zweiten Hälfte schlossen beide Teams dort an, wo sie aufgehört hatten. In den ersten 16 Minuten fielen insgesamt nur vier Tore, drei davon gingen auf das Konto des TV Lauf. Allmählich machte sich jedoch die offensichtlich bessere Kondition der Lauferinnen bemerkbar. Die Gäste aus Sulzbach feuerten allzu häufig nur noch Notwürfe auf das Tor der 77er ab, welche entweder daneben gingen oder von der Laufer Torhüterin pariert werden konnten. Darüber hinaus agierten sie defensiv oft zu träge, packten zu spät zu und verdienten sich damit einige 2 – Minuten – Strafen. Zeitweise hatten sie als Folge dessen nur noch vier Spielerinnen auf dem Feld. Die letzten zehn Minuten der Partie konnten die Gastgeberinnen vom TV dann schließlich dominieren. Sie schafften es durch die immer größer werdenden Lücken in der Verteidigung des HC zu stoßen und auch ihre Würfe sollten endlich ihr Ziel erreichen. Dabei konnte insbesondere Marie Eichelsbacher überzeugen. Torlos in der ersten Halbzeit, erzielte sie durch konsequente Züge zum Tor in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit noch vier Treffer und konnte damit hinter Karolina Seufert die zweitmeisten Tore für den TV Lauf verbuchen. Am Ende konnten sich die 77er sogar noch eine recht ansehnliche Führung von sechs Toren erarbeiteten, während die Gäste zusehends damit beschäftigt waren, die Fehler beim Unparteiischen zu suchen. Ihnen sollten in der zweiten Halbzeit insgesamt nur drei Tore gelingen. Der Spielstand nach Abpfiff lautete 17:11 für den TV Lauf. Als nächstes treffen die Lauferinnen am 01. März in der heimischen Haberlohhalle auf die Tabellenfünften vom ASV 1863 Cham.

TV 1877 Lauf: Karolina Seufert 5 (0/2), Marie Eichelsbacher 4, Anna Träger 3, Laetitia Klooß 2, Anna Schneider 1, Lisa Heinrich 1, Sophia Klooß 1, Marie Maier, Kristina Weinzierl, Rosalie Eichelsbacher, Sofia Frank (0/3), Amelie Roth (TW), Lisa-Marie Bach (TW)

Bericht: Tobias Tattermusch